Ihr Ratgeber zum „Kenne Deinen Kunden“ (KYC)-Prinzip in Online Casinos

Wenn Sie sich schon einmal bei einem Online-Casino angemeldet haben, so haben Sie wahrscheinlich eine Reihe von Überprüfungen über sich ergehen lassen, die auch als „Kenne Deinen Kunden" bzw. „Know Your Customer („KYC") - Verfahren bekannt sind. In vielen Ländern ist dieses Verfahren gesetzlich verpflichtend. Die Casinos, die es nicht einsetzen, bekommen mit Sicherheit ernsthafte Probleme mit den verschiedensten staatlichen Organen und Regulierungsbehörden.

Daher sind diese KYC-Prozesse auch sehr wichtig und bedeutend in der Online Casino Welt, die sehr vom Vertrauen der Spieler und der eigenen Sicherheit abhängig ist. Aber was steckt eigentlich hinter diesen Prozessen, und wie werden wir und die Casino-Anbieter durch sie geschützt?

In diesem Artikel werden wir Ihnen alles Notwendige und Wissenswerte über diesen Legitimationsvorgang erklären, und Ihnen zeigen, auf was Sie achten müssen. Wir geben auch einen Ausblick auf die möglichen zukünftigen Entwicklungen bei diesem Prozesses. Sie werden, nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, verstehen, wieso dieser Prozess noch lange ein wichtiges Sicherheitselement in der digitalen Welt bleiben wird, und werden die Gründe verstehen, wieso Sie aufgefordert werden, persönliche Daten bekanntzugeben.

Was ist das „Kenne Deinen Kunden"-Prinzip?

Der „Kenne Deinen Kunden"-Prozess ist ein Vorgang, den viele Unternehmen - also auch die Top Online Casinos - durchführen, um die Legitimität der Kunden zu überprüfen und diese damit auch zu verifizieren. Die betreffenden Firmen sind in den meisten Fällen auch gesetzlich dazu verpflichtet, diesen Vorgang anzuwenden, müssen aber dabei darauf achten, dass die Rechte Ihrer Kunden dabei nicht verletzt werden.

Der KYC-Prozess beinhaltet, dass der Kunde persönliche Dokumente vorlegt, um seine Identität zu belegen, und in einigen Fällen auch, dass die betreffende Person über ausreichende finanzielle Mittel verfügt. Diese Dokumente können beispielsweise sein:

  • Ein Reisepass oder Personalausweis
  • Ein Führerschein
  • Ein Nachweis über die angegebene Wohnadresse (z. B. Strom-, Gas- oder Telefonrechnung)
  • Die Konto- und Bankdaten

Die Notwendigkeit eines KYC-Vorgangs entstand aus einer sich rasant verändernden Verbraucherkultur. In der Vergangenheit war es für Unternehmen üblich, die eigenen Kunden persönlich zu treffen und sie beim Namen zu kennen. Zwar fanden auch in früheren Zeiten Betrug und Diebstahl statt, beispielsweise durch gefälschte Banknoten, aber es war für Unternehmen im Allgemeinen einfacher, sich und die eigenen Kunden zu schützen.

Gegenwärtig werden jedoch die meisten Geschäfte fernmündlich oder über das Internet erledigt. Dies ist zwar für beide Parteien einfacher und komfortabler, erhöht aber die Möglichkeiten für kriminelle Handlungen, beispielsweise durch die Verwendung anderer Identitäten oder durch das Hacken von Firmensoftware.

Die Europäische Union (EU) war eine der ersten Institutionen, die den KYC-Prozess bereits im Jahr 1991 - durch ihre erste Geldwäscherichtlinie (AMLD1) - als offizielle Vorschrift eingeführt hat. Diese Vorschriften verpflichteten EU-Unternehmen, die Kundendaten zu registrieren und Aufzeichnungen über deren Tätigkeiten bis zu fünf Jahre nach der letzten Transaktion aufzubewahren.

In den USA legt der sogenannte „Patriot Act" die Pflichten und Aufgaben von Finanzinstituten fest, die die Identität ihrer Kunden durch KYC überprüfen und diese auch anhand nationaler Fahndungslisten bekannter Terroristen gegenchecken müssen. Dies wurde vor allem nach den Anschlägen vom 11. September 2001 dringlicher, als die Behörden die Kontrolle über die nationale Sicherheit verstärken mussten.

Gegenwärtig wird KYC in vielen Branchen eingesetzt, da die Geschäftswelt sich immer mehr in den Online Bereich verschiebt. Dieser Trend erhöht natürlich auch die Sicherheitsrisiken, die durch diese Änderungen hervorgebracht wurden.

Sie persönlich werden diesen Legitimationsvorgang wahrscheinlich dann verwenden, wenn Sie ein Konto bei einer Bank oder bei einer bestimmten Webseite eröffnen wollen, auf der Geldtransaktionen stattfinden - also auch beispielsweise in einem Online-Casino. Daher ist es mit Sicherheit wichtig und notwendig zu wissen, wofür dieser Prozess steht und wie dieser funktioniert.

Wie KYC in Online Casinos verwendet wird

Online Casinos, die mit offiziellen Lizenzen ausgestattet sind, müssen normalerweise der Verpflichtung nachkommen, den KYC-Prozess so schnell und so effizient wie möglich durchzuführen. So müssen die Kunden mindestens Ihr Alter, Ihren Namen und Ihre Adresse nachweisen. Diese Daten werden anschließend mit offiziellen Aufzeichnungen abgeglichen, um so betrügerische Aktivitäten wie das Spielen unter falscher Identität oder Geldwäsche im Allgemeinen zu verhindern.

Auf diese Art und Weise werden auch Minderjährige - rechtlich und auch gesellschaftlich - davor geschützt, online in Casinos zu spielen. Glücksspiel ist für Menschen unter 18 Jahren in praktisch jedem Land der Welt gesetzlich verboten, da es auch eine Hauptursache für problematisches Glücksspiel, Glücksspielsucht und den damit verbundenen Probleme im späteren Leben ist.

Das bedeutet auch, dass die regulierenden Behörden daran höchst interessiert sind, das Alter der Spielerinnen und Spieler zu kennen und sicherzustellen, dass niemand mit dem Spielen beginnt, der das gesetzlich vorgeschriebene Alter noch nicht erreicht hat. Auch dazu dient der KYC-Prozess.

Das bedeutet, dass Sie für die Identitätsüberprüfung einen Pass oder Führerschein vorlegen müssen, der Ihr Alter und Ihren Namen bestätigt. Außerdem wird ein Adressnachweis, der nicht älter als drei Monate sein darf, verlangt. Dies kann beispielsweise eine Energierechnung, eine Telefonrechnung oder ein Kontoauszug Ihrer Bank sein.

Manchmal kann es auch vorkommen, dass das Casino von Ihnen zusätzliche Finanzdokumente verlangt, die Ihre Zahlungsmethoden oder Ihr verfügbares Spielbudget verifizieren. Dies geschieht vor allem dann, wenn Sie eine große Einzahlung durchführen möchten. Hiermit soll sichergestellt werden, woher Ihr Geld eigentlich stammt. Sie werden daher eventuell Ihren Lohnzettel, Ihre Gehaltsabrechnung, eine Renten- oder Dividendenerklärung vorweisen müssen.

Und erst dann, wenn das von Ihnen ausgewählte Casino mit den von Ihnen übermittelten Dokumenten zufrieden ist, dass alles korrekt, gut lesbar und nachvollziehbar ist, wird Ihr Casino Ihr Konto als verifiziert akzeptieren. In den meisten Fällen wird dieser Überprüfungsprozess erst dann gestartet, wenn Sie Ihre erste Auszahlung beantragen. Das bedeutet, dass Sie Online Casinospiele spielen und auf Ihr Konto einzahlen können, noch bevor Ihre Legitimationsüberprüfung beendet ist.

Ein Hinweis: Denken Sie daran: Solange der KYC-Prozess nicht abgeschlossen ist, werden Sie keine Auszahlungen vornehmen können.

Das Casino behält sich auch das Recht vor, Ihre Auszahlungen abzulehnen oder gar zu verbieten. Dies gilt vor allem dann, wenn Ihre übermittelten Dokumente - zumindest nach Ansicht des Casinos - nicht vollständig oder korrekt sind.

Wieso KYC notwendig ist

Der „Kenne Deinen Kunden"-Vorgang wurde eingeführt, um verschiedene Bereiche des finanziellen Fehlverhaltens zu bekämpfen, die sowohl Spieler gefährden als auch Unternehmen Millionen von Dollar an entgangenen Einnahmen kosten können. Hier nun die Hauptgründe für den Einsatz des KYC-Vorgangs.

Verhinderung von Finanzbetrug und kriminellen Aktivitäten im Finanzbereich

Geldwäsche ist weltweit zu einem großen Problem geworden. Laut dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) werden jedes Jahr zwischen 2 und 5 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) gewaschen. Dies entspricht einer Summe in einer Größenordnung zwischen 700 Milliarden € und 1,60 Billionen €.

Um dies richtig einzuordnen: Rund zwei Billionen Euro betrugt das komplette BIP für ganz Kanada im Jahr 2021. Ohne Überprüfungsmaßnahmen wie KYC und die „Customer Due Diligence" (CDD) wären diese Zahlen mit Sicherheit um einiges höher. Daher sind diese Checks in den meisten Fällen tatsächlich sinnvoll.

Um gestohlenen oder gefälschten Identitäten zuvorzukommen

Der Einsatz eines KYC-Prozesses ist auch aus der Nutzerperspektive sehr sinnvoll. Bei den meisten betrügerischen Aktivitäten ist auch oft ein unschuldiges Opfer beteiligt, das nichtsahnend in einen Betrug hineingezogen wird. Im Fall einer Casino-Seite kann dies bedeuten, dass jemand die Identität eines Spielers annimmt und sich an dessen Geldern bedient. KYC kann auch in einigen Fällen verhindern, dass minderjährige Spieler illegal spielen und möglicherweise der Spielsucht verfallen.

Verhinderung des Anlegens mehrerer Konten und der Bonusjagd

Wie viele E-Mail-Adressen können Sie anlegen? Personen, die viel Zeit haben, können Hunderte, wenn nicht Tausende dieser digitalen Postadressen anlegen - und moderne Computerprogramme sogar noch viel mehr.

Diese Möglichkeiten bedeuten naturgemäß eine Gefahr für Onlineseiten, die ohne Maßnahmen wie KYC dafür anfällig wären, dass jemand mehrere Boni aufgrund unterschiedlicher E-Mail-IDs beansprucht. Die Bonusjagd ist bei Weitem nicht mehr so schlimm und ausgeprägt wie noch vor einigen Jahren, aber die Situation wäre noch viel schlimmer, wenn die Kunden nicht Ihre persönlichen Daten bekanntgeben würden, bevor sie einen Bonus beanspruchen.

Das Einsparungspotential der einzelnen Glücksspielseiten ist enorm und rechtfertigt den Einsatz und die anfallenden Kosten für die Einrichtung von KYC-Sicherheitsüberprüfungen.

Die oben erwähnten Probleme veranschaulichen die Notwendigkeiten für den Einsatz von KYC, aber wie die meisten Sicherheitsvorkehrungen hat auch diese ihren Preis. Diesem Thema werden wir uns im nächsten Abschnitt widmen.

Die Vor- und Nachteile des KYC-Prozesses in Online Casinos

Das „Kenne Deinen Kunden"-Verfahren ist ein zentraler Bestandteil für die Sicherheit von Online-Casinos, da es den betreffenden Webseiten hilft, die eigene Integrität zu wahren und ein sicheres und ehrliches Spiel- und Wettumfeld aufzubauen. Es hilft vielen Glücksspielanbietern, sich vor mehr oder weniger gut getarnten Betrügern – also Benutzern mit schlechten Absichten – zu schützen, und ist auch von Vorteil für herkömmliche, ehrliche und ganz „normale" Spieler.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das gesteigerte Vertrauen, das zwischen dem Spieler und dem Casino aufbaut wird. Denn wenn ein Casino die Infos hat, um wen es sich bei der betreffenden Spielerin oder dem betreffenden Spieler handelt, so werden diese Kunden gerne willkommen geheißen und möglicherweise mit Sonderangeboten wie unterschiedlichen Casino Bonus- oder Treueaktionen belohnt. Für die Spielerinnen und Spieler bedeuten diese Checks, dass sie darüber informiert sind, dass bei dem betreffenden Glücksspieltempel hohe Sicherheitsstandards gelten und dass auf diese streng geachtet wird,

Der KYC-Prozess macht es jenen Spielerinnen und Spielern auch leichter, ihr Konto im Falle von Login-Problemen wieder entsperren zu lassen. Dann wenn das Casino weiß, um wen es sich handelt, so kann es schnell reagieren und dem Kunden entweder ein neues Passwort zusenden oder mit anderen Methoden aushelfen.

Neben all diesen Vorteilen gibt es auch einige Nachteile, die wir selbstverständlich auch hier aufzählen wollen. Der Überprüfungsprozess kann für alle Beteiligten auch sehr mühsam werden, vor allem dann, wenn mehrere Dokumente vorgelegt werden müssen. Einige Casinos unternehmen große Anstrengungen, um diese Aufwendungen auf ein Minimum zu beschränken, aber es ist nicht abzustreiten, dass der Vorgang mit Sicherheit eine kleine Weile dauern wird. Zusätzlich bedeuten mehrere Konten bei Casinos (bei verschiedenen Betreibern) auch mehrere KYC-Prüfungen, die für einige Spieler einen erheblichen Zeitaufwand bedeuten.

Aber auch die sich rasant verändernde Technologie bringt die Gefahr mit sich, dass der gesamte KYC-Prozess schneller veraltet sein wird, als wir angenommen haben. Denn vor allem in der Welt der Kryptowährungen werden die KYC-Vorgänge nicht immer akzeptiert, da diese gegen eine der Grundvoraussetzungen der Kryptowährungen verstoßen – die allumfassende Anonymität. KYC verlangt die Weitergabe personenbezogener Daten, was viele Krypto-Plattformen dazu veranlasst, dies tunlichst zu vermeiden.

Da aber viele Lizenzbehörden und Regierungen daran interessiert sind, das KYC-Verfahren zu behalten, es aber auch stetig zu verbessern, ist davon auszugehen, dass es auf absehbare Zeit in seiner gegenwärtigen Form und Funktion bestehen bleibt. Und auch innerhalb der Krypto-Industrie geht der Trend hin zum Mainstream, was bedeutet, dass viele Plattformen versuchen, sich vor Betrügern zu schützen. Aus diesem Grund wird auch hier der KYC-Prozess eher früher als später Teil eingeführt werden.

KYC in der Zukunft

Wie wird also diese Überprüfungsmethode in der Zukunft aussehen? Wenn wir also davon ausgehen, dass diese oben geschilderten Vorgänge bei der Kundenüberprüfung noch einige Zeit ein zentraler Grundsatz der Casino-Sicherheit sein werden, kann aber dann dennoch die fortschreitende Technologie die Verwendung schwieriger oder einfacher machen? Wird dieses Verfahren auch zukünftig noch so effektiv sein?

Obwohl die Antworten darauf mit Sicherheit nicht einfach zu geben sein werden, so können wir uns aber schon recht gut vorstellen, wie diese Prozesse in der Zukunft ablaufen werden. So wird beispielsweise künstliche Intelligenz (KI) die Art und Weise verändern, wie wir das Prinzip des „Kenne Deinen Kunden" anwenden, und es wird bereits mit diesen Techniken gearbeitet. So sind beispielsweise schon heute automatisierte Überprüfungen bei vielen Unternehmen und Banken üblich, die alle auf „Enhanced Due Diligence" (EDD) setzen, ein Prozess, der Compliance-Software verwendet, um Transaktionen mit hohem Risiko schnell zu identifizieren.

Die Herausforderung für die einzelnen Unternehmen wird nun darin bestehen, dass alle Abläufe während dieser Prozesse einfach, und in den meisten Fällen für den Kunden nicht sichtbar, ablaufen. Denn das Letzte, was die betreffenden Casinoanbieter wollen, ist, dass sich die eigenen Spielerinnen und Spieler wegen eines ungewollten KYC-Fehlers von Casino abwenden und sich anderen Webseiten zum Spielen widmen. Wir können also davon ausgehen, dass wir zukünftig mit getesteten und optimierten Diensten rechnen können – möglicherweise wird das mit Hilfe von Technologien wie dem Video-Streaming geschehen, das beispielsweise das Onboarding von Kunden von einem langwierigen und teuren Verfahren zu einem Drei-Minuten-Prozess verändert hat.

Sollten dies Unternehmen, einschließlich der Online-Casinos, erfolgreich umsetzen können, so ist davon auszugehen, dass dieser Kundenüberprüfungsprozess noch lange ein Online-Sicherheitsstandard bleibt. Sollte dem nicht so sein, dann behalten Sie diese Seiten im Auge, denn hier werden Sie über alle neuen Technologien informiert werden, die zukünftig zum Einsatz kommen werden.